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Weltuntergang (n.m.)
Endzeit, Jüngstes Gericht, Tag der Abrechnung, Tag des jüngsten Gerichts, Weltbrand, Weltende, Weltgericht
Weltuntergang (n.)
jugement (fr)[Classe]
Apokalypse[Classe]
l'Apocalypse selon Saint Jean (fr)[Classe]
dernier (fr)[Caract.]
dogme chrétien (fr)[DomainDescrip.]
Tag[Hyper.]
Weltuntergang (n.)
Apokalypse[ClasseHyper.]
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Als Weltuntergang wird ein natürlich auftretendes, übernatürliches oder künstlich herbeigeführtes Ereignis bezeichnet, das die Menschheit, den Planeten Erde oder das Universum insgesamt vernichtet oder zumindest die herrschenden Lebens- und Begleitumstände massiv und desaströs zum Negativen verändert.
Inhaltsverzeichnis |
Die Vorstellung vom Weltuntergang zielt auf ein zeitliches, zukünftiges Ereignis, während der Begriff Ende der Welt auch einen geografischen Endpunkt meinen kann. Im Rahmen religiöser Heilserwartungen kann der Weltuntergang Teil der Endzeit sein. Die mythologische Darstellung der Angst vor dem Weltuntergang ist die Apokalypse.
Im weiteren Sinne sind Weltuntergangsszenarien auch solche, die „nur“ das „Auslöschen“ des größten Teils der Menschheit und ihrer Lebensumgebung, etwa durch Kriege mit Massenvernichtungswaffen, gehäuftes Auftreten von Seuchen in Form von Pandemien, oder Umweltzerstörung mit der Folge weltweiter Hungersnöte und Verteilungskriegen beschreiben. Solche Szenarien beruhen auf realen Gefahren, die oft von mythologischen Überlieferungen inspiriert sind, manchmal jedoch nur auf Verschwörungstheorien.[1]
Weltuntergangsprophezeiungen gab es schon in der Antike. Weltuntergänge wurden unter anderem von Philosophen und von religiösen Gruppen vorhergesagt. Auch astrologische Vorhersagen wurden beachtet, insbesondere eine Konjunktion des Jahres 1524 im Tierkreiszeichen der Fische löste eine vieldiskutierte Befürchtung dramatischer Überschwemmungen aus.[2]
Martin Luther, der Begründer der evangelischen Kirche, wird mit dem Satz zitiert Und wenn die Welt morgen unterginge – ... heute ein Apfelbäumchen pflanzen.
Das Sachbuch „So laßt uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen – Es ist soweit“ wurde 1985 vom deutschen Wissenschaftsjournalisten Hoimar von Ditfurth veröffentlicht. Es beschreibt globale Bedrohungen der Menschheit und wurde ein Bestseller; begünstigt unter anderem durch die Katastrophe von Tschernobyl ab April 1986, das damals noch zunehmende Waldsterben, das im Rahmen des Kalten Krieges noch anhaltende Wettrüsten zwischen West und Ost (siehe auch das SDI-Programm des US-Präsidenten Ronald Reagan) in Verbindung mit wirtschaftlicher und politischer Agonie des Ostblocks.
Heutzutage werden Weltuntergangsvorstellungen hauptsächlich mit religiösen Gruppen in Verbindung gebracht. Sie werden von Ökonomen und Philosophen diskutiert (Eschatologie).
Vor allem im Internet kursieren verschiedenste Spekulationen, die den 21. Dezember 2012 betreffen. Bei einigen Menschen gilt dieses Datum als möglicher Weltuntergangstag, andere vermuten einen Aufstieg der Erde in eine „höhere Dimension“. Gestützt wird dies hauptsächlich auf das angebliche Ende des Maya-Kalenders (Siehe: „Weltuntergangstag“ im Maya-Kalender). Als weitere Ursache werden verschiedene astronomische Ereignisse angeführt, welche im Jahr 2012 eintreten sollen. Diese stellen sich jedoch als eine Mischung aus verschiedenen realen und frei erfunden Zahlen oder als stets wiederkehrende Konstellationen, ohne einen besonderen Einfluss auf die Erde, heraus.[3]
Das Szenario vom Untergang im Jahr 2012 wurde unter anderem von Roland Emmerich für seinen Film 2012 aufgegriffen.
Wissenschaftler und andere Menschen versuchen, Wahrscheinlichkeiten für ein Ende der Menschheit anhand einer Analyse der ihnen bekannten Risiken zu beziffern. Viele dieser Schätzungen sind umstritten, beispielsweise die populärwissenschaftlichen Zahlen von Martin Rees.
Nach einer Überlegung des Astronomen J. Richard Gott und anderen spreche die Wahrscheinlichkeitsrechnung bereits ohne Analyse der Risiken gegen ein langfristiges Überleben der Menschheit auf einem Niveau / einer Weltbevölkerungszahl von mehreren Milliarden Individuen. Diese sehr umstrittene Überlegung wird als „Doomsday-Argument“ bezeichnet.
Im Jahr 1954 wurde das Lied „Am 30. Mai ist der Weltuntergang“ vom Golgowski-Quartett zu einem Nummer-1-Hit in Deutschland. Es war eine parodistische Würdigung einer damals einigen Presserummel verursachenden Prophezeiung.
Das Lied Der Weltuntergang des Liedermachers Franz Hohler beschreibt, wie in unserer heutigen Welt das Aussterben einer einzigen Käferart ausreichen könnte, um den Weltuntergang herbeizuführen; nämlich, indem auf mehreren Ebenen der sprichwörtliche Tropfen genügt, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Die Schlussfolgerung Hohlers war: "… ich selber habe mich anders besonnen, ich bin sicher, der Weltuntergang, meine Damen und Herren, hat schon begonnen." Dieses Lied, das er bereits 1974 geschrieben hatte, wurde 1997 zum Preislied der Liederbestenliste gekürt. Auch unzählige zeitgenössische Death-, Thrash- und Black-Metal-Bands befassen sich mit dem Thema Weltuntergang in verschiedensten Varianten.
Die Kurzgeschichte Die sieben letzten Tage der Erde von Jörg Zink beschreibt eindrücklich ein Weltuntergangsszenario, welches komplementär zur Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments angelegt ist. Das bekannteste Gedicht des Expressionisten Jakob van Hoddis, Weltende, behandelte 1911 ironisch ein Untergangsszenario.
Johannes Schreiter gestaltete im Ulmer Münster 2001 ein großes Glasfenster zum Thema "Weltgefährdung". Dieses "Weltgefährdungsfenster" thematisiert die moderne Option eines Weltuntergangs dadurch, dass Menschen den künftigen Bestand der Erde in Gefahr gebracht haben.
Ganze Filmgenres – vor allem aus dem Science-Fiction-Bereich und der Endzeitfilm – beschäftigen sich mit drohenden Apokalypsen, deren Bekämpfung (beispielsweise durch Atomraketen gegen anfliegende Kometen) und der Zeit danach, in der typischerweise wenige Menschen durch eine zerstörte Welt irren und nur noch niederste Instinkte herrschen, wie in Mad Max oder Waterworld. Die Apokalypse wird dabei teilweise auch durch Aliens herbeigeführt.
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