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Platonismus und Platoniker (Anhänger des Platonismus) sind Begriffe, die in verschiedenen Bedeutungen verwendet werden. Im engeren, stärker geschichtlich geprägten Sinn versteht man unter Platonismus die Lehre des antiken griechischen Philosophen Platon und unter Platonikern die antiken Philosophen, die sich zu dieser Lehre bekannten. Im erweiterten Sinn bezeichnet man als Platoniker auch mittelalterliche und neuzeitliche Philosophen, die nur einzelne wesentliche Elemente von Platons Lehre übernommen haben bzw. einzelne Überzeugungen mit Platon teilen. Im weitesten, rein systematischen Sinn wird der Begriff Platonismus heute für alle philosophischen Lehren verwendet, die ein bestimmtes Kernmerkmal mit Platons Philosophie gemeinsam haben, auch wenn sie sich ansonsten stark von ihr unterscheiden. Dieses Merkmal wird unterschiedlich definiert und gilt dann gemäß der jeweiligen Definition als konstitutiv für den Platonismus.
Als Platoniker werden nicht nur Fachphilosophen bezeichnet, sondern auch Dichter, Theologen und andere Intellektuelle, deren Weltanschauung wesentliche Übereinstimmungen mit Konzepten des Platonismus aufweist.
Zu einer systematischen Darstellung der Inhalte von Platons Lehre → Hauptartikel Platon
Inhaltsverzeichnis |
In der Antike verstand man unter einem „Platoniker“ einen Philosophen, der in der Regel eine Ausbildung an der von Platon begründeten Akademie oder einer anderen platonischen Philosophenschule erhalten hatte und der sich selbst ausdrücklich als Anhänger Platons auffasste.
Die moderne Forschung unterteilt diesen antiken Platonismus in Entwicklungsstadien: Ältere Akademie (von Platon bis Krates von Athen) und Jüngere Akademie (von Arkesilaos bis Philon von Larisa), Mittelplatonismus und Neuplatonismus. Mitunter wird auch zwischen Alter, Mittlerer und Neuer Akademie unterschieden. Schon in der Antike gab es derartige historische Einteilungen, wobei auch ordnend gezählt wurde („erste“ bis „fünfte“ Akademie).
Die Platoniker legten Wert darauf, die ursprüngliche Lehre Platons zu vertreten, und behaupteten, dabei nur jeweils eigene Akzente zu setzen. Allerdings war das Spektrum der Meinungen innerhalb des Platonismus breit, und manche Platoniker scheuten sich nicht, sogar zentrale Bestandteile der Lehre Platons zu modifizieren oder gar aufzugeben. So wandte sich schon Platons Neffe und Nachfolger als Leiter der Akademie, Speusippos, von Platons Ideenlehre ab. Die Jüngere Akademie war vom Skeptizismus geprägt („akademische Skepsis“), was zum Verzicht auf ontologische Lehraussagen – einen Kernbestandteil des Platonismus – führte. Die von Antiochos von Askalon gegründete Schule, die sich selbst programmatisch „Alte Akademie“ nannte und damit als Erbin des authentischen Platonismus auftrat, gab unter dem Einfluss der Stoa die platonische Transzendenzlehre auf.
Im Mittel- und Neuplatonismus hingegen kam es zu einer Rückbesinnung auf Platon. Die Mittel- und Neuplatoniker pflegten sich in allen wesentlichen Punkten konsequent zu seiner Lehre zu bekennen. Viele von ihnen verehrten ihn und begingen seinen Geburtstag als Festtag. Gewöhnlich wollten sie die Lehre Platons nicht verändern, sondern nur interpretieren und gegen die Auffassungen anderer Philosophenschulen verteidigen. In diesem engeren Sinne des Begriffs konnte ein gläubiger Jude oder Christ eigentlich kein Platoniker sein, da dieser Platonismus auch eine „heidnische“ religiöse Dimension hatte (dennoch versuchte Synesios von Kyrene eine Synthese).
Unter einem „Akademiker“ verstand man oft speziell einen Anhänger des Skeptizismus der Jüngeren Akademie. Daher hatten die Begriffe „Platoniker“ und „Akademiker“ nicht immer die gleiche Bedeutung, obwohl die Akademie die Schule Platons war.
Im Mittelalter gab es natürlich keine Platoniker im obigen engeren Sinne mehr. Wenn mittelalterliche Philosophen (und auch antike Christen wie Augustinus oder Boethius) als „Platoniker“ bezeichnet werden, ist damit nur gemeint, dass sie in bestimmten Aspekten ihres Denkens von Platon beeinflusst waren. Im Mittelalter geschah solche Beeinflussung meist auf indirektem Weg, besonders über Augustinus, denn damals war im lateinischsprachigen Abendland nur ein sehr kleiner Teil der Werke Platons bekannt (bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts überhaupt nur der Dialog Timaios, und der nicht einmal vollständig). Viele platonisch beeinflusste mittelalterliche Denker fassten sich nicht als Platoniker auf; sie wussten oft nicht einmal, dass oder inwieweit ihr Gedankengut letztlich auf Platon zurückging. Es gab viele Übergänge und Kompromisslösungen zwischen platonischem und nichtplatonischem Denken. Daher ist es im Einzelfall oft nicht möglich zu entscheiden, ob ein Denker als Platoniker zu bezeichnen ist, bzw. die Entscheidung hat etwas Willkürliches. Zu diesem Platonismus im weitesten Sinn des Begriffs rechnet man einen großen Teil der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Philosophie. Dabei geht es hauptsächlich um folgende platonische Lehren:
Im 15. Jahrhundert erlebte der Platonismus mit Georgios Gemistos Plethon im byzantinischen Osten eine Renaissance. Zur gleichen Zeit wurden zuvor im Westen unbekannte Werke Platons in griechischen Handschriften nach Italien gebracht und ins Lateinische übersetzt. Manche Humanisten, besonders Marsilio Ficino im Florenz der Renaissance, begeisterten sich für Platon und seine Lehre. Platonismus wurde als Gegensatz zum scholastischen Aristotelismus aufgefasst, und man stritt darüber, ob Platon oder Aristoteles der Vorrang gebühre. Obwohl die Originaltexte Platons nun zur Verfügung standen, knüpften die humanistischen Platoniker in erster Linie an den Neuplatonismus an.
Im 17. Jahrhundert treten die Cambridge Platonists, eine einflussreiche Gruppe von Philosophen und Theologen an der Universität Cambridge, für einen neuplatonisch geprägten christlichen Platonismus zur Abwehr atheistischer und mechanistischer Lehren ein.
Von Alfred North Whitehead stammt der Ausspruch, die gesamte abendländische Philosophie bestehe aus „Fußnoten zu Platon“.[1]
In vielen modernen Kontexten bezieht sich der Begriff „Platonismus“ allerdings nicht auf die historische Figur Platon, sondern lediglich auf einen wie auch immer gearteten metaphysischen Realismus von Begriffen bzw. Universalien (siehe Hauptartikel Universalienproblem). Da diese „realistischen“ Positionen („Universalienrealismus“) eine mehr oder weniger entfernte Ähnlichkeit mit Platons Ideenlehre bzw. deren jeweiliger Interpretation aufweisen, bezeichnet man sie als „Platonismus“, denn die Ideenlehre ist als ein Hauptbestandteil von Platons Philosophie bekannt.
Üblicherweise unterscheidet man in den Debatten die folgenden Positionen:[2]
Wolfgang Stegmüller untersucht in seinem Werk Der Phänomenalismus und seine Schwierigkeiten die Funktion des Wortes ist und nimmt eine Einteilung vor, die zu einer Definition von „Platonismus“ führt. Dabei geht er von drei Möglichkeiten einer Interpretation des prädizierenden ist aus:
Wie jede philosophische Lehre hat auch der Platonismus seine Kritiker. Dabei geht es um folgende Punkte:
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Main references
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English thesaurus is mainly derived from The Integral Dictionary (TID).
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