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Freckenhorst
Stadt Warendorf
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Koordinaten: | 51° 55′ N, 7° 58′ O51.927.966111111111158Koordinaten: 51° 55′ 12″ N, 7° 57′ 58″ O |
Höhe: | 58 m |
Fläche: | 34,9 km² |
Einwohner: | 8024 |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 48231 |
Vorwahl: | 02581 |
Freckenhorst in Nordrhein-Westfalen |
Freckenhorst gehört seit der kommunalen Neugliederung im Kreis Warendorf (1975) als einer von fünf Stadtteilen zur Stadt Warendorf. Es liegt im Münsterland.
Inhaltsverzeichnis |
Freckenhorst wurde im Jahre 851 nach Christus zum ersten Mal erwähnt. Im selben Jahr wurde durch den Edelherrn Everword und seine Frau Geva das Kanonissenstift St. Bonifatius gegründet. Als erste Äbtissin wurde Thiatildis, eine Nichte des Gründerpaares, eingesetzt. Dem Stift, das große Ländereien besitzt, wuchs im Laufe der Jahre erhebliche Macht und Einfluss zu. Die Ansiedlung von Freckenhorst hatte sich am Rande und unter Schutz des Klosters entwickelt.[1]
Im Jahre 1116 wütete in Freckenhorst ein großer Stadtbrand, bei dem auch die Kirche zerstört wurde. Eine neue Stiftskirche wurde unter Einbeziehung älterer Gebäudeteile errichtet. Sie wurde 1129 durch Egbert, Bischof von Münster, eingeweiht und ist erhalten. 1495 wurde das Kanonissenstift in ein freiweltliches Damenstift umgewandelt. 1538 forderte der Münsteraner Fürstbischof Franz von Waldeck die Äbtissin Agnes auf, die in Freckenhorst versteckten Wiedertäufer auszuliefern.
Als 1616 in Warendorf erneut die Pest ausgebrochen war, verbot die Freckenhorster Äbtissin den Dorfbewohnern, in Warendorf Brot, Öl, Heringe und andere Waren zu kaufen. Weil es daraufhin zu Protesten aus Warendorf kam, begründet sie die Maßnahme damit, dass das Brot „zu Freckenhorst eben so gut ist, als es in Warendorf gebacken werden soll“ und dass „die Luft der Pest halber zu Warendorf infiziert sei“. 1631 blühte in der sich allmählich um das adelige Damenstift ausbreitenden Gemeinde das Handwerk und Gewerbe auf. So gewährte die Äbtissin 1654 den Schneidern und Schuhmachern, als auch den Schreinern, Zimmerleuten, Küfern, Pflugmachern, Drechslern und Tuchmachern das Zunftrecht.
1637, d.h. im Dreißigjährigen Krieg, fand bei Freckenhorst ein Gefecht zwischen dem ligistischen General Alexander II. von Velen und hessischen Soldaten statt. Auf beiden Seiten waren ca. 150 bis 200 Soldaten beteiligt. General von Velen konnte die gegnerischen Truppen fast völlig aufreiben. Ebenso kam es 1645 zwischen den Bewohnern von Freckenhorst und denen von Hoetmar und Enniger zu einem blutigen Zusammenstoß, bei dem mehrere Tote zu beklagen waren. Streitpunkt war die Nutzung der Hoetmarer Mark.
1740 ließ die Äbtissin Clara Franziska von Westerholt-Lembeck das Abteigebäude, das heutige Schloss, durch den Paderborner Hofarchitekten Franz Christoph Nagel neu erbauen. 1750 grassierte in Freckenhorst eine furchtbare Viehseuche. Zum Abtransport der verendeten Tiere schaffte die Gemeinde einen speziell angefertigten Schlitten an. Zur Abwendung der Seuche ordnete der Dechant eine besondere Andacht an. Am 10. Oktober 1776 wurde der spätere Bischof von Münster Bernard Georg Kellermann in Freckenhorst geboren. Sein Weg führte vom Pfarrdechanten an St. Ludgeri in Münster über die Tätigkeit als Domprediger und Professor für Exegese zum Domherrn. Am 10. Dezember 1846 wurde Kellermann in Münster zum Bischof gewählt, starb aber noch vor der Konsekration, am 29. März 1847.
Bis 1793 war Therese-Louise von Haxthausen, Mutter der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, eine der Stiftsdamen in Freckenhorst. Im Jahre 1795 brach eine Hungersnot in Freckenhorst aus. Sie war so schlimm, dass am 7. März der Gemeindevorsteher die Äbtissin des Stifts anflehte, die Einwohner vor dem Hungertod zu bewahren. 1802 wurde Freckenhorst eine Titularstadt ohne eigentliches Stadtrecht. 1803 wandelte König Friedrich Wilhelm III. das Stift Freckenhorst in eine Versorgungsanstalt für adelige Damen aller christlichen Bekenntnisse um. Am 13. August 1811 wurde das Stift säkularisiert. Zum Stift gehörten in diesem Jahr die Abtei mit 900 Morgen Land, etwa 15 Miethäuser in Freckenhorst, etwa 250 in Erbschaft vergebene Bauernhöfe, etwa 20 in Lehen vergebene Höfe, zahlreiche verpachtete Äcker, Gärten, Kotten und Wälder. Der gesamte Besitz wurde eingezogen, das Inventar der Abtei meistbietend versteigert.
1820 hieß es über die Leineweberei in einem zeitgenössischen Bericht: „Die Zahl der Leineweber hat sich seit dem Jahre 1811 beynah um 120 gemindert; dieses hat indes keine Verbindung mit der Veränderung des Zunft und Gildewesens, sondern rührt vielmehr von dem Umstand her, daß der Leinwandhandel schon seit geraumer Zeit gänzlich darniederliegt“. 1824 herrschte in Teilen des Münsterlandes wieder eine Hungersnot. In Freckenhorst waren zwei Drittel der Bevölkerung von der Armenunterstützung abhängig. 1827 verkaufte die königliche Regierung zu Münster die Abtei mit all ihren Gütern und Land von 927 Morgen für 50 000 Taler an Oberstleutnant Zühleke. 1841 ging die Abtei in den Besitz des Reichsgrafen von Merveldt über.
Am Abend des 23. November 1848 zogen ca. 100 mit Knütteln und Stöcken „bewaffnete“ Männer durch den Ort und versuchten beim Polizeidiener die Tür aufzubrechen. Der Amtmann bat den Landrat um die Entsendung von wenigstens zwei Polizisten, falls sich die „Exzesse“ wiederholen sollten.
1899 baute die Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE), die zuvor meist im Sauerland aktiv war, auch im Münsterland mehrere Strecken. Die Bahnstrecke Neubeckum-Ennigerloh-Freckenhorst-Warendorf wurde von 1899 bis 1901 abschnittweise freigegeben.
1913 errichtete Theodor Kreimer einen mechanischen Betrieb für hochwertige Plüschherstellung. Zuerst wurde vor allem Möbelplüsche und Bettumrandungen in Velourtechnik hergestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich die Firma dann auch auf die Produktion von Teppichen verlegt. 1954 bezog die Katholische Landvolkshochschule „Schorlemer Alst“, die 1949 von führenden Frauen und Männern der Diözese Münster, der bäuerlichen berufsständischen Organisationen des Münsterlandes und der Katholischen Landjugendbewegung gegründet wurde, am Rande Freckenhorsts ein eigenes Haus.
Am 1. Januar 1969 wurde das Kirchspiel Freckenhorst eingemeindet.[2] Am 1. Juli 1969 folgte die Nachbargemeinde Hoetmar.[2]
Freckenhorst wurde am 1. Januar 1975 in die Stadt Warendorf eingemeindet.[3] 1981 wurde das Freckenhorster Krankenhaus geschlossen. 2001 fanden zum 1150-jährigen Bestehen Jubiläumsfeierlichkeiten statt.
Blasonierung: Über einem goldenden (gelben) Schild im roten Schildhaupt drei goldene (gelbe) Sterne.
Bedeutung: Das Wappen basiert auf dem der Herren von Vernhove, welche früher zahlreiche Besitztümer in der Gegend um Freckenhorst hatten. Es wurde früher vom Amt Freckenhorst geführt. Die drei Sterne stehen für die Stadt Freckenhorst, das Kirchspiel Freckenhorst und für die Gemeinde Neuwarendorf. Die Farben des Wappens sind dem Wappen des Hochstifts Münster entnommen.[4][5]
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Main references
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English thesaurus is mainly derived from The Integral Dictionary (TID).
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